Menschen haben ihr Herzblut für die „Sayner Hütte“, für Ort und Traditionen gegeben

Bewegende „Geburtstagsfeier“: 20 Jahre Freundeskreis Sayner Hütte e.V.

Es war ein Abend ganz beson­de­rer Emotio­nen. Ein Abend mit vielen Rück­­wärts-Gedan­ken, die genau die Menschen gedacht haben, die vor über zwan­zig Jahre Visio­näre ihrer Zeit waren. Die auf den Tag genau am 04. April vor zwan­zig Jahren im dama­li­gen „Park-Hotel“ den „Freun­des­kreis Sayner Hütte e.V.“ gegrün­det haben. Menschen, die ihren Mut, ihre Tatkraft, ihre Hoff­nung und ihre Heimat­liebe in ein Projekt hinein­ge­ge­ben haben, das heute – geför­dert von Stadt, Land und Bund – im Rahmen einer Stif­tung als Allein­stel­lungs­merk­mal welt­weit gilt. Ein Denk­mal von hohem Rang. Vor dem Verfall geret­tet von Menschen, die anfangs damit begon­nen haben, den Rasen zu schnei­den, Ordnung zu machen, zu kehren. Ihnen waren die klei­nen Schritte durch­aus bewusst, finan­zi­elle Mittel stan­den damals nicht bereit. So haben sie mit dem Glau­ben und dem Anpa­cken alleine Wege gefun­den, ihren Traum zu leben und ihn Stück für Stück immer etwas mehr Wirk­lich­keit werden zu lassen.

Das Ergeb­nis ist heute unüber­seh­bar und auch in der Fach­welt hoch­ge­lobt: Das Denk­mal­areal der Sayner Hütte. „Viel mehr als nur umgrenz­ter Raum“, wie es Prof. Dr. Mein­rad Maria Grewe­nig, der Gene­ral­di­rek­tor des Welt­kul­tur­er­bes Völk­lin­ger Hütte in seiner flam­men­den und charis­ma­ti­schen Rede betonte. „Es ist IHR Verdienst, ihr Tun, blei­ben Sie am Ball, blei­ben Sie auch gerne unbe­quem, stel­len Sie Fragen, die man ungern hören möchte und pochen Sie darauf, dass auch das Verein­s­erbe weiter­lebt. Sie waren und soll­ten ein Motor des Ganzen blei­ben, auch in der Zukunft“.

Das übri­gens war der Tenor aus allen Rede­bei­trä­gen des Abends, aus dem ein drei­stün­di­ger Mara­thon wurde, der zum einen von der wunder­ba­ren Musik von Chris­tine Marin­­ger-Tries mit Wolf­ram Schmitz am Klavier aufge­bro­chen wurde, zum ande­ren durch eine mensch­­lich-geprägte Zeit­reise durch zwan­zig Jahre Förder­kreis. Mit viel Herz­blut zu den Menschen und ihren Leis­tun­gen hatte die stell­ver­tre­tende Vorsit­zende Dr. Ute Stuhl­­trä­­ger-Fateh­­pour in die Seele der unzäh­li­gen Helfer geblickt, die ihr Herz an die Sayner Hütte verlo­ren hatten und haben und denen es so gar nicht leicht­ge­fal­len ist, beim Verein in die zweite Reihe zurück zu treten und „den Jungen“ das Feld zu über­las­sen, die zwar ebenso liebe­voll an das Projekt range­hen, aber „die trotz­dem alles irgend­wie anders machen“. Ein Denk­mal geht mit der Zeit, damit es nicht mit der Zeit geht. Viel Lob allent­hal­ben wurde dem Freun­des­kreis für seine Leis­tung gespen­det und verbal ausge­drückt. Ein Visio­när und einer DER Unter­stütz­ter war Prof. Dr. Karl Ganser, der leider viel zu früh verstor­ben ist. Durch die Teil­nahme seiner Frau Ruth war er irgend­wie mit dabei und den Akti­ven des Freun­des­krei­ses ist und bleibt er ohne­hin unver­ges­sen. Der Freun­des­kreis enthüllte mit seiner Gattin eine Bron­ze­ta­fel, die an ihn erin­nert und die auf dem Hütten­areal ange­bracht werden wird. Auch die ehema­li­gen Vorsit­zen­den wurden zu Recht noch­mal vorge­stellt mit Hans-Dieter Gassen, damals Präsi­dent der Struk­­tur- und Geneh­mi­gungs­di­rek­tion Nord, Dr. Ulrich Giebe­ler und Rehlinde Glöck­ner, die als Inte­rims-Geschäfts­­­füh­­re­rin mit Werner Prümm die Zeit bis zur Grün­dung der Stif­tung ausfüllte.

Der aktu­elle Vorsit­zende Sascha Schob­lo­cher mode­rierte den Abend hervor­ra­gend und betonte und versprach, dass man sich für die Zukunft noch viel vorge­nom­men habe. Die Reno­vie­rung des Turbi­nen­hau­ses wird ein Punkt dabei sein, Gastro­no­mie wird drin­gend benö­tigt für das Denk­mal­areal und auch die Eröff­nung der „Kunst­guss­ga­le­rie“ im Arka­den­ge­bäude möchte mal beim „Mücken­fest 2.0“ entspre­chend unter­stüt­zen. Ein Abend, der nur so – im posi­ti­ven Sinne – vor Ehren­amt strotzte – und einmal mehr zeigte, was aus einer ganz klei­nen Flamme der Hoff­nung entste­hen kann, wann man Kräfte bündelt, wenn man zusam­men und Hand in Hand arbei­tet, wenn man die Liebe zur Heimat lebt.

„Alle haben gedacht es geht nicht. Da kam Einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht“, schmun­zelte Dr. Ute Stuhl­­trä­­ger-Fateh­­pour und nicht nur der, bei dem dieser Spruch seit­dem zu Hause hängt, wusste, worum es geht.

Und gott­sei­dank nicht nur er. Ein wunder­ba­rer Abend mit hoffent­lich viel Strahl­kraft in die Zukunft. Neumit­glied Prof. Dr. Mein­rad Maria Grewe­nig unter­strich in seiner Fest­rede, dass man weiter am Welt­erbe­ge­dan­ken fest­hal­ten soll. „Gönnen Sie sich dieses Geschenk. Die Sayner Hütte ist welt­weit einma­lig. Ich setzte mich für Sie ein“. Großes Lob für unglaub­lich viel geleis­tete Arbeit. Es spra­chen auch Werner Prümm – Leiter des Fach­be­reich Stadt­ent­wick­lung, Bauen, Wirt­schaft und Kultur der Stadt Bendorf -, Kreis­bei­geord­ne­ter Pascal Badziong und Hans-Dieter Gassen. Alle schauen hoff­nungs­froh in die Zukunft und spra­chen Dank und Glück­wün­sche für den Freun­des­kreis Sayner Hütte aus.

Text & Bilder: Peter Sieben­mor­gen

 

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